Arbeitsprogramm der GRÜNEN JUGEND Hamburg für 2025
Die Gesellschaft sieht sich mit einem massiven Rechtsruck konfrontiert, die
soziale Ungleichheit nimmt weiter zu und die Klimakrise ist aus dem Fokus der
Politik geraten.Gleichzeitig haben viele Menschen das Vertrauen in die Politik
verloren. In Hamburg zeigt sich diese Entwicklung vor allem in den Randbezirken.
Dieser Trend ist für uns als GRÜNE JUGEND Hamburg sehr besorgniserregend.
Mit der Bürgerschaftswahl in Hamburg im März 2025 und der Bundestagswahl im
September 2025 stehen richtungsweisende Entscheidungen der Wähler:innen bevor.
Für uns ist klar: Es braucht einen radikalen Kurswechsel in der Politik – weg
vom Hinterherlaufen rechter Narrative hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit. Als
GRÜNE JUGEND Hamburg setzen wir uns dabei für spürbare Verbesserungen im Leben
der Menschen ein – in den Parlamenten und auf der Straße. Mit unserer
Bildungsarbeit, unseren Kampagnen und unserem Engagement vor Ort wollen wir zeigen: Eine andere Welt ist möglich – und die brauchen wir jetzt erst recht! Als linker Jugendverband wollen wir uns
weiterentwickeln, unsere Kreisverbände stärken und weiterhin entschlossen für echte Veränderung streiten.
Prozess zur Findung einer neuen Selbstdefinition
Neben unserer politischen Arbeit wollen wir das kommende Jahr nutzen, um der
GRÜNEN JUGEND Hamburg eine neue Selbstdefinition zu geben. Dazu wird es einen
Prozess geben, der parallel zur übrigen Arbeit läuft und in den sich alle
Mitglieder einbringen können. Ein denkbarer Startpunkt hierfür ist eine für alle
Mitglieder öffentliche Ideenwerkstatt, die dazu dient, erste Ideen für die
politische Praxis zu sammeln, die dann durch den Landesvorstand aufbereitet
werden. Auch im weiteren Verlauf soll es für alle Mitglieder möglich sein, sich
in den Prozess einzubringen. Außerdem ist es an der Zeit, das Verhältnis zur
Partei Bündnis 90/DIE GRÜNEN Hamburg neu zu denken.
Dazu wird der Landesvorstand in den Austausch mit der Partei gehen, um die Möglichkeiten der zukünftigen Zusammenarbeit auszuloten. Darüber hinaus wird der Landesvorstand Gespräche mit
den Abgeordneten suchen, die über ein Votum der GRÜNEN JUGEND Hamburg oder im
Mitgliedsalter der GRÜNEN JUGEND aus Hamburg in den Bundestag und die Hamburger
Bürgerschaft eingezogen sind. Auch mit weiteren Mitgliedern der GRÜNEN JUGEND
Hamburg, die in der Partei Verantwortung tragen, soll der Austausch gesucht
werden, um Verbündete innerhalb der Partei zu identifizieren und all die
genannten Personen auf lange Sicht mehr in Verbandsfragen einbeziehen zu können.
Es ist nicht das Ziel des Prozesses, alles neu zu erfinden, ein mögliches
Resultat des Prozesses kann auch die Rückbesinnung auf die altbekannten Grundwerte sein. Der Prozess zur Findung einer Selbstdefinition endet idealerweise am Ende des Verbandsjahres mit der Abstimmung über ein neues Selbstverständnis der GRÜNEN JUGEND Hamburg.
Inhaltliche Ausrichtung
In unserem Prozess der neuen Selbstdefinition bleibt unsere inhaltliche
Ausrichtung klar. Wir, als GRÜNE JUGEND Hamburg, sind und bleiben eine linke
Jugendorganisation. Für uns bedeutet dies, in Zeiten von internationalen Krisen
und Kriegen, dass wir weiterhin einen Austausch-, Vernetzungs- und
Weiterbildungsraum schaffen, der für möglichst viele verschiedene Menschen
offensteht. Damit wollen wir bewusst junge Menschen mit unterschiedlichen
Vorerfahrungen, verschiedensten Hintergründen und aus diversen
gesellschaftlichen Gruppen erreichen. Wir positionieren uns klar gegen den
nationalen Rechtsruck und den zunehmenden Rassismus, Sexismus, Klassismus sowie
Queerfeindlichkeit und stehen für Gerechtigkeit, Klimaschutz und den Schutz der
Menschenrechte ein.
Wir stellen die Verteilungsfrage in den Mittelpunkt und bringen uns gemäß unserer Werte gezielt in feministische, queere, ökologische, gewerkschaftliche, antirassistische oder antifaschistische Kämpfe ein.
Wir unterstützen den Hamburger Zukunftsentscheid und drängen auf eine Überarbeitung des Klimaschutzgesetzes.
Bildungsarbeit
Bildungsarbeit ist und bleibt eine unserer wichtigsten Aufgaben als GRÜNE
JUGEND. Eine unserer Herzensangelegenheiten bleibt es, Menschen zu ermöglichen,
zu verstehen, wie die aktuelle Gesellschaft zustande gekommen ist und wie die
Probleme und Krisen unserer Welt entstehen. Wir bleiben hierbei unseren Werten
treu, um möglichst diverse Räume für Austausch und inhaltliche Weiterbildung zu
schaffen, die allen offen stehen und in die sich jede*r ohne Vorkenntnisse einbringen kann, um möglichst viele verschiedene Menschen einbinden zu können. Nach Möglichkeit wollen wir erfahrene Mitglieder weiterführende Inhalte anbieten sowie methodische Workshops anbieten.
Im kommenden Jahr wollen wir eine Mischung aus Grundlagenbildung z.B. zu Queerfeminismus und Antirassismus und Bildungsarbeit zu aktuellen Themen anbieten. Konkret wollen wir uns in Anlehnung an den Hamburger Zukunftsentscheid mit der Klimakrise und sozial gerechtem Klimaschutz beschäftigen. Außerdem werden auch die Themen unserer Bürgerschatfswahlkampagne Wohnen, Bildung und Jugendkulturangebote in unserer Bildungsarbeit Platz finden.
Mit Blick auf das nächste Jahr sind so bereits einige Themenschwerpunkte auszumachen:
Ein entscheidender Themenschwerpunkt in unserem derzeitigen Prozess der Selbstdefinition wird unser Selbstverständnis als GRÜNE JUGEND sein. Dabei werden wir auf unsere politische Praxis sowie unser zukünftiges Verhältnis zur Partei schauen. Ein weiterer Themenschwerpunkt wird sich mit den Themen unserer Kampagne für die Hamburger Bürgerschaftswahl im März 2025 beschäftigen. Zudem werden wir uns weiterhin mit der aktuellen politischen Lage auseinandersetzen und wie immer kritisch auf rechte Diskursverschiebungen – insbesondere in den Bereichen Zuwanderung, Asylrecht und Sozialstaat – reagieren und versuchen, durch Kampagnen Einfluss auf die politische Debatten zu nehmen. Hierbei wird uns neben der Kampagne zur Bürgerschaftswahl auch der Hamburger Zukunftsentscheid beschäftigen. Als letzter Themenschwerpunkt steht mit Blick auf das nächste Jahr die Bundestagswahl im September 2025 an. Über die Kampagne und deren inhaltliche Schwerpunkte wird beim Länderrat im Dezember 2024 abgestimmt.
Bildungsarbeit braucht unterschiedliche Formate, um niedrigschwellig zu sein und viele Menschen zu erreichen. Deshalb wollen wir das erweiterte Bildungsangebot der GRÜNEN JUGEND Hamburg aufrechterhalten und die Kreisverbände auch im nächsten Jahr dabei unterstützen, Bildungsveranstaltungen zu ihren Projekten in ganz Hamburg anzubieten.
Aktiventreffen
Die Aktiventreffen sind der zentrale Ort unserer Bildungsarbeit. Bei den Aktiventreffen kommt die GRÜNE JUGEND Hamburg zusammen, um in den Austausch zu kommen und sich weiterzubilden. Die Aktiventreffen finden weiterhin alle zwei Wochen statt und sind in Themenschwerpunkte gegliedert.
Bildungswochenende
Wir als GRÜNE JUGEND Hamburg sind sehr glücklich über den großen Erfolg unseres Winterwochenendes und des Sommercamps aus diesem Jahr. Aufgrund der regen Teilnahme und positiven Rückmeldungen werden wir auch im nächsten Jahr ein Bildungswochenende in Form eines Sommercamps anbieten. Es wird sich an alle Menschen richten, aber insbesondere Neumitgliedern einen entspannten Einstieg bieten. Diese Veranstaltung wollen wir über die Mittel des Rings politischer Jugend finanzieren.
Teams
Unsere Teams sind ein wichtiger Einbringungsort auf Landesebene. In den Teams können unsere Mitglieder aktiv werden und sich niedrigschwellig einbringen.
Das Bildungsteam hat sich als Einbringungs- und Weiterbildungsort bewährt und trägt maßgeblich dazu bei, dass wir qualitativ hochwertige Bildungsarbeit anbieten können. Daher schreiben wir das Bildungsteam erneut mit vier quotierten Plätzen aus. Das Bildungsteam plant vor allem die Themenschwerpunkte und das Bildungswochenende, ist zuständig für die Betreuung und Durchführung der Aktiventreffen und unterstützt die Kreisverbände beim Anbieten von Grundlagenbildung.
Im kommenden Jahr stehen gleich zwei Wahlen und somit zwei Kampagnen an. Daher schreiben wir das erneut das Kampagnenteam mit vier quotierten Plätzen aus. Das Kampagnenteam beschäftigt sich mit der Planung und Durchführung der Kampagnen. Insbesondere für die Bürgerschaftswahlkampagne erarbeitet das Team unterschiedliche Formate, die in den Wintermonaten und während der Laufzeit der Kampagne durchführbar sind und zu den Kampagnenthemen passen.
Kampagnen
Kampagnen und Aktionen bieten uns eine großartige Gelegenheit, auf die Straße zu gehen und dort mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. So können wir die lokalen Probleme und Bedürfnisse besser verstehen und unsere politische Praxis gezielt weiterentwickeln. In den kommenden Kampagnen wollen wir deshalb Formate und Aktionen umsetzen, die insbesondere junge Menschen zur aktiven Beteiligung ermutigen, um als GRÜNE JUGEND Hamburg weiter zu wachsen. Dabei setzen wir in Zusammenarbeit mit unseren Kreisverbänden und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Hamburg auf verschiedene kreative Ansätze.
Inspiriert von früheren Kampagnen wie #ZukunftErkämpfen werden wir deutlich machen, dass die drängenden Krisen unserer Zeit nicht mit kleinen Schritten angegangen werden können. Die Zeit des Stillstands ist vorbei – wir benötigen eine mutige und entschlossene Politik, die endlich die Weichen für eine gerechte Zukunft stellt.
Kampagne zur Bürgerschaftswahl 2025
Für die Bürgerschaftswahl am 2. März 2025 bereitet der kommende Landesvorstand in enger Zusammenarbeit mit dem neu eingesetzten Kampagnenteam eine Kampagne vor, die auf den bereits erarbeiteten Inhalten des vorherigen Landesvorstands und Kampagnenteams aufbaut. Die Kampagne zur Bürgerschaftswahl wird drei Kernthemen bespielen.
Mietenwahnsinn stoppen – Hamburg bleibt bezahlbar!
Die Mietpreise in Hamburg sind in den letzten Jahren unaufhaltsam gestiegen und haben viele Menschen in unsichere und prekäre Wohnsituationen gedrängt. Für uns ist klar: Wohnen ist ein Grundrecht und darf keine Ware sein, mit der spekuliert wird. Deshalb setzen wir uns für eine nachhaltige Senkung der Mieten und eine gerechtere Verteilung von Wohnraum ein. Unsere Stadt muss für alle Menschen bezahlbar bleiben. Hamburg muss ein Ort sein, an dem alle Menschen unabhängig von ihrem Einkommen oder ihrer Herkunft ein Zuhause finden können – und dafür braucht es eine entschlossene, soziale Wohnraumpolitik.
Wann hast du das letzte mal mit deinen Freund*innen gechillt, ohne dir etwas
kaufen zu müssen?
Während Krise über Krise auf uns einprasselt, können wir kaum noch miteinander
Zeit verbringen, ohne Geld in die Hand zu nehmen. Dabei werden nicht nur die
Freizeitangebote teurer, sondern auch die Lebenshaltungskosten. Während die
einen hunderte Euro im Club für Champagner ausgeben, reicht bei den anderen das
Geld nicht einmal für den Wocheneinkauf. Während einige jedes Jahr in den
Märzferien in den Skiurlaub fahren, können sich andere gar keinen Urlaub
leisten. Unsere Stadt muss für alle lebenswert sein, dafür braucht es
Jugendkulturangebote, die sich alle leisten können, sowie mehr Orte ohne
Konsumzwang.
Was wirst du, Ärztin, Anwalt oder Architekt*in?
Andauernder Stress und ein Dauergefühl der Krise ist für viele Schüler*innen Alltag. Individuelle Förderung? Fehlanzeige. Nach der Schule wird es nicht besser, im Studium reicht das BAföG nicht einmal für die Miete. Junge Menschen sind gezwungen, schlecht bezahlte Aushilfsjobs anzunehmen, um über die Runden zu kommen. In der Ausbildung ist die Vergütung gering und die Auszubildenden leiden unter den Arbeitsbedingungen, unter denen sie sich danach noch ihr ganzes Leben kaputt arbeiten sollen. Es braucht Bildung, die Spaß macht und frei von Druck und Leistungszwang ist. Bildung darf nicht von finanziellen Mitteln oder der Herkunft abhängig sein.
Kampagne zur Bundestagswahl 2025
Für die Bundestagswahl am 28. September 2025 bereitet der kommende Landesvorstand in enger Zusammenarbeit mit dem Kampagnenteam eine Kampagne vor, die in Abstimmung mit dem Bundesvorstand, den Mitgliedern der GRÜNEN JUGEND Hamburg und inspiriert von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN entwickelt wird. Diese Kampagne wird vor allem direkt vor Ort, in den Kreisverbänden, aber auch auf Landesebene umgesetzt. Der inhaltliche Antrag zur Kampagne wird auf dem Länderrat im Dezember 2024 abgestimmt.
Wir sind überzeugt, dass es dringend junge, progressive Stimmen braucht, um die
drängenden Themen unserer Zeit mutig anzugehen – sei es Klimagerechtigkeit,
soziale Gerechtigkeit oder die Bekämpfung von Diskriminierung. Unsere Generation
wird die Auswirkungen politischer Entscheidungen in den kommenden Jahrzehnten
spüren, und deshalb ist es unerlässlich, dass unsere Perspektiven und Ideen in
das Wahlprogramm einfließen und in der Kampagne sichtbar werden.
Die vergangenen Jahre haben deutlich gezeigt, in welchem Spannungsfeld wir uns
als GRÜNE JUGEND bewegen. Für uns gilt weiterhin, das Scharnier zwischen Politik
im Parlament und auf der Straße zu bilden, ohne die damit verbundenen
Widersprüche vollends auflösen zu können. Auch und gerade als Jugendorganisation
einer Regierungspartei vertreten wir unsere Rolle als eigenständige linke
Akteurin selbstbewusst nach innen und außen und treten konsequent für die
Interessen der Vielen ein. Dies gilt auch in unserer Zusammenarbeit mit unseren
jungen Abgeordneten der verschiedenen Ebenen, mit denen wir gemeinsam im
strategischen und inhaltlichen Austausch darüber bleiben werden, wie wir konkret
linke Politik sowohl auf die Straße als auch ins Parlament bringen können.
Kreisverbände
Die Kreisverbände sind der Ort, um die GRÜNE JUGEND kennenzulernen sowie
niedrigschwellig Verantwortung zu übernehmen. Hier treffen sich unsere Aktiven,
tauschen sich über die Probleme im Bezirk aus und bringen gemeinsam vor Ort
Aktionen auf die Straße. Im nächsten Jahr werden die Kreisverbände außerdem in
der Umsetzung der Bürgerschafts- und Bundestagswahlen eine zentrale Rolle
spielen.
Seit etwa zwei Jahren arbeiten wir nun in Hamburg daran, Kreisverbände
aufzubauen, und haben mittlerweile fünf Kreisverbände, die sich regelmäßig
treffen. Die Kreisverbände stehen an unterschiedlichen Punkten in ihrer
Entwicklung. Wir verstehen den Aufbau und die Unterstützung unserer
Kreisverbände in der Weiterentwicklung und Professionalisierung weiterhin als
eine der Hauptaufgaben des Landesvorstands.
Eine Betreuung von Kreisverbänden und eine Anbindung an den Landesverband, die
ihrer großen Rolle im Verband gerecht wird, hat für uns eine hohe Priorität.
Hierfür wird jeder Kreisverband weiterhin mindestens eine Ansprechpartner*in aus dem Landesvorstand haben. Wir wollen den strategischen Austausch zwischen den Kreisverbänden und dem Landesvorstand intensivieren und im kommenden Jahr Formate durchführen, die diesen Austausch institutionalisieren. Außerdem wollen wir die Kreisverbände explizit bei der Umsetzung der Geschlechterstrategie und der antirassistischen Verbandsstrategie unterstützen.
Trotz der engen Anbindung an den Landesverband arbeiten die Kreisverbände eigenständig und können eigene politische Projekte auswählen, angehen und umsetzen. Hierfür stellt der Landesverband in der Regel auch finanzielle Mittel zur Verfügung.
Vor Ort in den Kreisverbänden gilt, wie auf allen Ebenen, dass wir die Verhältnisse erst verstehen müssen, um sie zu verändern. Deshalb unterstützt das Bildungsteam die Kreisverbände im kommenden Jahr beim Anbieten von Grundlagenworkshops und darüber hinaus beim Anbieten von themenspezifischer Bildungsarbeit, je nach Bedarfen des Kreisverbands.
Nachwuchsförderung
Ein zentraler Bestandteil der zukünftigen Arbeit des Landesvorstandes der GRÜNEN JUGEND Hamburg wird die gezielte Nachwuchsförderung sein. Unser Ziel ist es, junge Menschen für nachhaltiges Engagement zu begeistern und sie auf ihrem Weg zu aktiven Gestalter*innen unserer Gesellschaft zu unterstützen.
Wir haben erkannt, dass eine starke lokale Verwurzelung entscheidend für den
langfristigen Erfolg unserer politischen Arbeit ist. Der Aufbau von
Kreisverbänden in allen Hamburger Bezirken ermöglicht es uns, näher an den
spezifischen Anliegen und Herausforderungen der Menschen vor Ort zu sein. Diese
Struktur soll jüngeren Mitgliedern die Möglichkeit bieten, direkt in ihrer
Umgebung aktiv zu werden und sich in lokale politische Prozesse einzubringen.
Die Kreisverbände stehen in unterschiedlichen Stadien ihrer Entwicklung. Wir
fördern alle, die sich im Bezirk engagieren wollen, indem wir in nicht
etablierten Kreisverbänden weiterhin Kreisverantwortliche ausbilden und in
stabilen Kreisverbänden den Kreisvorsitzenden die benötigten Ressourcen zur
Verfügung stellen, junge Mitglieder mit den benötigten Fähigkeiten auszustatten.
Neben der Arbeit vor Ort ist es aber auch wichtig, ein Einbringungsangebot auf
Landesebene zu haben. Um junge Menschen frühzeitig auch in unsere politische
Arbeit einzubinden und ihre Ideen und Perspektiven einfließen zu lassen, werden
wir ihnen konkrete Beteiligungsmöglichkeiten anbieten. Dies reicht von der
Mitarbeit in Arbeitsgruppen über die Durchführung von eigenen Projekten bis hin
zur aktiven Mitgestaltung von Veranstaltungen und Kampagnen.
Bündnisarbeit
In unserer Bündnisarbeit arbeiten wir strategisch zu bestimmten Themen vor allem
mit anderen linken Organisationen zusammen, um gemeinsam auf die Straße zu gehen
und gemeinsam für Veränderungen zu streiten. Wie jedes Jahr werden wir uns am 8.
März (feministischer Kampftag) und am 1. Mai (Arbeiter*innenkamftag) aktiv beteiligen sowie auch zu anderen aufkommenden politischen Konflikten auf der Straße sein.
Der Schwerpunkt unserer Bündnisarbeit wird auch im nächsten Jahr die Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und die Fokussierung auf Arbeitskämpfe und Umverteilung sein.
Darüber hinaus sind wir Teil weiterer Bündnisse im Sinne unserer inhaltlichen Positionen und Werte. Wir arbeiten im nächsten Jahr daran, Aktiven individuell die Möglichkeit zu geben, mit Landesvorstandsmitgliedern gemeinsam Bündnisse zu besuchen.
Einbringungs- und Debattenorte
Ein Verband, der viele junge Menschen organisiert, braucht Orte, an denen sich diese jungen Menschen beteiligen und in den Austausch kommen können. Um möglichst vielen Bedürfnissen gerecht zu werden, achten wir darauf, verschiedene Einbringungs- und Debattenorte anzubieten.
Der bundesweite Prozess zu Debattenorten der GRÜNEN JUGEND ist abgeschlossen. Wir nutzen den Abschlussbericht des Arbeitsbereichs Debattenorte, um unsere eigenen Debattenorte in Hamburg zu evaluieren und gegebenenfalls anzupassen.
Außerdem finden die Neuen- und Interessiertentreffen weiterhin regelmäßig statt und werden langfristig geplant und angekündigt, um Neumitgliedern einen guten Start in die GRÜNE JUGEND zu ermöglichen. Das Konzept wollen wir evaluieren und überarbeiten.
Die Kreisverbände sind nicht nur ein sozialer Ort, sondern auch Einbringungs- und Debattenort. Hier können die Aktiven niedrigschwellig Verantwortung übernehmen und in den Austausch kommen.
Öffentlichkeitsarbeit
In unserer Öffentlichkeitsarbeit bilden wir die Themen ab, die uns als Verband am meisten beschäftigen. Im kommenden Jahr begleiten wir die Kampagnen und Themenschwerpunkte der Bildungsarbeit in unserer Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus nutzen wir Formate, die es den Kreisverbänden ermöglichen, Räume auf unseren Accounts zu nutzen, um von unserer Reichweite zu profitieren. Auf Social Media nutzen wir das Corporate Design der GRÜNEN JUGEND. Im letzten Jahr haben wir mit der Nutzung von TikTok begonnen und möchten dies weiterführen. Für die Professionalisierung der Contenterstellung wollen wir die Anschaffung von entsprechender Technik prüfen.
Antirassistische Strategien
Im nächsten Jahr arbeiten wir im Landesverband weiterhin daran, die bundesweite antirassistische Verbandsstrategie umzusetzen. Weiterhin wollen wir regelmäßige Vernetzungstreffen für migrantisierte Mitglieder anbieten. Darüber hinaus schaffen wir explizit gezielte Förderangebote für migrantisierte Mitglieder, die sie methodisch und inhaltlich fördern. Wir bieten außerdem im nächsten Jahr weiterhin Grundlagenbildung zu Antirassismus an, die sich vor allem an nicht- migrantisierte Mitglieder richtet.
Geschlechterstrategie
Um Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender* Personen in unserem
Verband zu fördern und zur Verantwortungsübernahme zu ermutigen, werden wir im
nächsten Jahr weiterhin regelmäßige Vernetzungstreffen anbieten. Für Frauen,
Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans und agender* Personen bieten
wir darüber hinaus auch gezielte methodische und inhaltliche Förderung an. Dazu
wollen wir ein Förderwochende für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-
binäre, trans und agender* Personen anbieten.
Wir arbeiten weiterhin an der Umsetzung der Geschlechterstrategie der GRÜNEN
JUGEND. Dafür nutzen wir unter anderem das von der Bundesebene erstellte
Handbuch für Geschlechterstrategie. Außerdem beginnen wir Maßnahmen zur
Förderung von solidarischer Männlichkeit zu entwickeln.
Inklusion & Förderung von Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen
Im kommenden Jahr bieten wir Vernetzungstreffen für Menschen mit Behinderungen
und chronischen Erkrankungen nach Bedarf an. Dafür wird ein Konzept entwickelt,
um möglichst flexibel und ohne lange Vorlaufzeit Treffen zu ermöglichen.
In diesem Jahr haben wir die wichtigsten Seiten unserer Website in Leichte
Sprache übersetzt. Für das nächste Jahr planen wir, alle Seiten in Leichte
Sprache zu übersetzen und Inhalte direkt sowohl in „schwerer“ als auch in
Leichter Sprache zu veröffentlichen.
Bei den neuesten Beiträgen auf Instagram wurden bereits die Bildbeschreibungen
(Alt-Texte) und die Bildunterschriften in Leichter Sprache hinzugefügt.
Zukünftig werden wir sicherstellen, dass alle neuen Beiträge auf diese Weise
veröffentlicht werden, um sie möglichst barrierearm zugänglich zu machen.
Zudem haben wir in diesem Jahr eine Übersicht für die Planung und Umsetzung
barrierearmer Veranstaltungen erstellt, die ab sofort für jede Veranstaltung
angewendet wird.
Wir bieten außerdem weiterhin niedrigschwellige Kontaktmöglichkeiten an und
stellen Informationen transparent zur Verfügung, um den unterschiedlichen
Bedürfnissen unserer Mitglieder gerecht zu werden und allen die bestmögliche
Teilhabe zu ermöglichen.
Finanzen
Wir merken zunehmend, dass unsere Veranstaltungen – wie auch alles andere –
teurer werden. Daher legen wir weiterhin Wert auf eine stabile Finanzplanung.
Zudem stehen im kommenden Jahr gleich zwei Wahlen an. Die entsprechenden
Kampagnen müssen gut finanziert werden. Dazu wollen wir die Gespräche mit dem
grünen Landesverband und den grünen Kreisverbänden, die im letzten Jahr begonnen
wurden, weiterführen.
Eine weitere Einnahmequelle sind die Mittel des Rings politischer Jugend (RPJ).
Die RPJ Mittel ermöglichen die Finanzierung von politischen Bildungsveranstaltungen. Dies ist insbesondere von Bedeutung, um nach dem Wegfall von Trainer*innen der Grünen Jugend Honorare für externe Referierende zu zahlen und so in Zukunft die Bildungsarbeit weiterhin sicherstellen zu können.
Ziel sollte es sein, die RPJ Mittel möglichst vollständig auszunutzen, um auch die maximale Förderung der Overheadkosten zu erhalten. Die Stelle der organisatorischen Geschäftsführung hat sich im letzten Jahr
bewährt und maßgeblich zur Professionalisierung unserer Landesgeschäftsstelle beigetragen, daher wollen wir diese wiederbesetzen.
Wir freuen uns auf das kommende Verbandsjahr. Eine bessere Welt ist möglich.
Lasst uns unsere Zukunft gemeinsam zurückholen!
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