28. November 2022

Arbeitsprogramm der GRÜNEN JUGEND Hamburg für 2023



Bildungsarbeit

Bildungsarbeit ist eine der wichtigsten Aufgaben der GRÜNEN JUGEND. Um echte
Veränderungen zu bewirken, müssen wir verstehen, wie unsere Gesellschaft
strukturiert ist und wie die aktuellen Verhältnisse zustande kommen. In unserer
Bildungsarbeit wollen wir mit unseren Mitgliedern diese Verhältnisse kritisch
hinterfragen und linke Analysen besprechen und weiterentwickeln, um dann
gemeinsam schlagkräftig zu sein.

Wir werden daher im kommenden Jahr weiterhin unterschiedliche Bildungsangebote
schaffen. Dabei werden wir sicherstellen, dass unsere Veranstaltungen
niedrigschwellig sind und auch für Neumitglieder geeignet. Außerdem wollen wir
in der Bildungsarbeit mit dem Bundesverband zusammenarbeiten, uns an
Veranstaltungen beteiligen, die Themenschwerpunkte des Bundesverbandes
berücksichtigen und deren Bildungsangebote nutzen. Wir werden verstärkt die
Möglichkeit nutzen, Bildungsarbeit über den RPJ zu finanzieren.

Aktiventreffen

Die Aktiventreffen sind der zentrale Ort der GRÜNEN JUGEND Hamburg. In den
Aktiventreffen findet nicht nur Bildungsarbeit statt, sondern sie sind auch ein
Ort an dem wir uns über aktuelle politische Anliegen und Verbandsentwicklung
austauschen und diese diskutieren. Für diesen Zweck werden wir weiterhin Zeit in
den Aktiventreffen vorbehalten. Unsere Aktiventreffen werden wir weiterhin in
unterschiedliche Themenschwerpunkte gliedern, um uns mit bestimmten, für unseren
Verband besonders relevanten Themen vertiefend beschäftigen zu können.

Einer unserer Themenschwerpunkte im kommenden Jahr wird Internationalismus sein.
Hier werden wir unseren Blick weiten und auf internationale linke Kämpfe
blicken. Wir werden uns damit beschäftigen, was wir aus diesen Kämpfen lernen
können und was das für unsere konkrete politische Arbeit in Hamburg bedeutet.

Außerdem werden wir uns mit dem Thema „gerechte Stadt“ beschäftigen. Hier wollen
wir uns nicht nur mit Stadtplanung beschäftigen, sondern auch in den Blick
nehmen, wie eine Großstadt als Brennglas globaler Krisen und kapitalistischer
Widersprüche wirkt und welche besonderen Herausforderungen das für unsere
politische Arbeit mit sich bringt.

Im dritten Themenschwerpunkt wollen wir uns vertieft mit Arbeitsmarktpolitik
beschäftigen und so auch sprechfähiger in sozialpolitischen Debatten werden. Wir
wollen in diesem Themenschwerpunkt sowohl konkrete Positionen zu akuten
Problemen erarbeiten und Konzepte politischer Maßnahmen verstehen (vom
Fachkräftemangel, über eine Ausbildungsgarantie bis hin zu Arbeitsbedingungen)
als auch linke Theorien rund um Arbeit im Kapitalismus besser kennen lernen.

Winterwochenende

Diesen Winter werden wir ein Winterwochenende planen, bei dem wir einen
Wochenendausflug organisieren, um uns gemeinsam weiterzubilden und auch weiteren
Interessierten ein spannendes politisches Wochenende anzubieten. Dabei wird
neben inhaltlichen Workshop Zeit sein für spannende Aktivitäten und für
Austausch und Socializing, um die Teilnehmenden besser kennenzulernen.

Methodische Weiterbildung

Neben der inhaltlichen Weiterbildung werden wir uns im kommenden Jahr auch
methodisch weiterbilden. Methodische Weiterbildung trägt zu einer
Professionalisierung und Verbesserung unserer Verbandsarbeit bei und findet zum
Beispiel in Form von Workshops zu zum Beispiel Sitzungsleitung, Koordination und
Planung. Hier werden wir auf unterschiedlichen Ebenen unterschiedliche, den
Anforderungen angepasste Angebote schaffen.

Verbandsarbeit

Die Verbandsarbeit des letzten Jahres war maßgeblich von unserem Strukturprozess
geprägt, in dem wir unsere Strukturen hinterfragt und überarbeitet haben, mit
dem Ziel mehr Menschen einbinden zu können und handlungsfähiger zu werden. Wir
haben mit dem gesamten Verband über Änderungsvorschläge diskutiert, diese
ausgetestet und evaluiert. Im kommenden Jahr werden wir die nun entstandenen
Strukturen umsetzen und somit den Strukturprozess zu Ende führen.

Kreisverbände

Als Bezirke, in denen wir mit dem Aufbau von Kreisverbänden der GRÜNEN JUGEND
starten, haben wir Harburg und Wandsbek ausgewählt. Hier werden wir diesen
Aufbau weiterführen. Zudem wollen wir im nächsten Jahr Kreisverbände in weiteren
Bezirken aufbauen und dabei auf die Erfahrung in den Kreisverbänden Wandsbek und
Harburg zurückgreifen. Die Kreisverbände werden zunächst vor allem die
Lebensrealitäten der Menschen im Bezirk kennenlernen, an diese anknüpfen und
konkrete Projekte vor Ort umsetzen. Die Kreisverbände arbeiten mit dem
Landesverband zusammen und werden im nächsten Jahr eng durch den Landesvorstand
begleitet und unterstützt.

Teams

Das Bildungs- und Bündnisteam haben sich in den letzten Monaten als eine
funktionierende Struktur herausgestellt, die sowohl den Landesvorstand
entlastet, als auch eine Verbesserung unserer Bündnis- und Bildungsarbeit
bewirkt. Daher werden wir beide Teams im kommenden Jahr zweimal für sechs Monate
ausschreiben. Wir streben darüber hinaus an, die Teams bei der nächsten
Landesmitgliederversammlung in die Satzung aufzunehmen. Die Teams arbeiten dabei
weiterhin eng mit dem Landesvorstand zusammen.

Die Aufgabe des Bildungsteams ist die Planung, Organisation und Durchführung von
Aktiventreffen und weiteren Bildungsveranstaltungen. In den kommenden Monaten
wollen wir fünf Plätze (3 FINT*- und 2 offene Plätze) für das Bildungsteam
ausschreiben.

Die Aufgabe des Bündnisteams ist die Koordinierung der Bündnisarbeit und die
Vertretung der GRÜNEN JUGEND Hamburg in Bündnissen. Für das Bündnisteam werden
wir im nächsten Jahr wieder vier Plätze ausschreiben.

Die Teams werden vom Landesvorstand ausgeschrieben und ausgewählt. Dabei wird in
der Phase der Ausschreibung transparent über die Aufgaben und den Auswahlprozess
kommuniziert. Die Auswahl wird durch ein beschlussfassendes Aktiventreffen
bestätigt. Dabei wird vom Landesvorstand der Auswahlprozess vorgestellt.

Für die Arbeit in den Teams werden wir auf eine ausgewogene Mischung von
erfahrenen und neueren Mitgliedern setzen. Außerdem werden wir insbesondere
migrantisierte Menschen bei der Auswahl für die Teams berücksichtigen.

Die Teams sollen im nächsten Jahr weiterhin dazu dienen, Mitglieder in
niedrigschwellige Verantwortungspositionen zu bringen und ein Ort zum Lernen
sein. Wir werden im kommenden Jahr die Arbeit der Teams im Verband sichtbarer
machen und Orte schaffen, in denen transparent davon berichtet wird.

Projektgruppen

Die Projektgruppen sind ein wichtiger Teil unser Arbeit, der es unseren
Mitgliedern ermöglicht, ihre politischen Interessen vertiefend zu verfolgen und
sich niedrigschwellig, wirksam zu beteiligen. Die Projektgruppen werden wir
stärken und Mitglieder zu ihrer Gründung ermutigen. Die Gründung von
Projektgruppen kann durch jede*n Aktive*n frei erfolgen. Durch Ansprechpersonen
im Landesvorstand wird eine Einbindung in die Verbandsarbeit, sowie strukturelle
und materielle Unterstützung gewährleistet.

Wir werden in Aktiventreffen und darüber hinaus Räume zum Austausch über Ideen
für Projektgruppen anbieten und außerdem die Arbeit der Projektgruppen
sichtbarer machen im Verband. Die Projektgruppen können ein wichtiges Element
sein, um konkrete Projekte vor Ort zu konzipieren und umzusetzen.

Mitgliederförderung

Die Förderung von bestimmten von Diskriminierung betroffenen Gruppen innerhalb
unserer Mitglieder ist ein wichtiger Teil unserer Verbandsarbeit. Dabei gilt
allgemein, dass diese Förderung ein Querschnittthema ist und in der Bildungs-,
Bündnis- und Öffentlichkeitsarbeit mitgedacht wird. Die Mitgliederförderung ist
explizit Aufgabe aller Verantwortungsträger*innen und wir werden diese dazu
weiterbilden.

FINT* – Förderung

Um FINT* – Personen zu fördern, werden wir weiter an den FINT* –
Vernetzungstreffen festhalten. Darüber hinaus, werden wir zielgerichtete
Angebote der FINT* – Förderung zum Beispiel in Form von methodischen Workshops
schaffen. Außerdem werden wir uns in kommenden Jahr weiter mit solidarischer
Männlichkeit beschäftigen und auch hierzu Workshops und Austauschrunden
anbieten.

Förderung von migrantisierten Menschen

Zur Förderung von migrantisierten Menschen werden wir im nächsten Jahr an der
Umsetzung der antirassistischen Strategien arbeiten. Wir arbeiten daran, eine
offenere Verbandskultur zu schaffen und werden Vernetzungstreffen für
migrantisierte Menschen beibehalten. Es ist hierbei besonders wichtig, dass die
Verantwortung dafür von allen Verantwortunsträger*innen und nicht nur von
migrantisierten Menschen selbst übernommen wird. Außerdem ist die Zusammenarbeit
und der Austausch mit Strukturen der Bundesebene für die Umsetzung dieser
Strategien sehr wichtig. Daher werden wir sie bestmöglich fortführen.

Förderung von Menschen mit Behinderung und chronischen
Erkrankungen

Wir werden daran arbeiten, Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen
die Teilhabe in der Grünen Jugend Hamburg zu erleichtern. Dafür achten wir auf
Barrierefreiheit bei Veranstaltungen und werden hier vermehrt in den Austausch
mit der Bundesgeschäftsstelle gehen, um unser Wissen auszubauen. Wir werden
weiter Vernetzungstreffen für Menschen mit Behinderung und chronischen
Erkrankungen anbieten.

Awarenessteam

Das Awarenessteam leistet einen wichtigen Beitrag zu einer guten,
diskriminierungsfreien Verbandskultur, wenn es kontinuierlich arbeitet. Wir
werden das Awarenessteam weiter in seinem Aufbau unterstützen, obwohl wir
anerkennen, dass das Awarenessteam unabhängig vom Landesvorstand arbeitet.

Zusammenarbeit mit unseren Votenträger*innen

Wir sind als GRÜNE JUGEND Hamburg eine unabhängige Akteurin, die eigenständig
für linke Politik, sowohl auf der Straße, als auch im Parlament kämpft. Wir
erkennen, dass echte Veränderungen vor allem auf der Straße und durch
gesellschaftlichen Wandel erkämpft werden. Hierüber werden wir auch mit unseren
Votenträger*innen in den Parlamenten im Austausch bleiben und hieran unsere
strategische und inhaltliche Zusammenarbeit orientieren. Der Landesvorstand wird
außerdem einen Prozess vorschlagen, um im Verband zu diskutieren, ob und welche
Voten die GRÜNE JUGEND Hamburg im nächsten Jahr für die Bezirks- und
Landesvorstandswahlen der GRÜNEN vergeben wird.

Finanzen

Für unsere Arbeit sind finanzielle Ressourcen auf vielen Ebenen essentiell.
Daher wollen wir weiter daran arbeiten, unsere Einnahmen auszubauen und unsere
Ausgaben entsprechend unserer Prioritätensetzung zu gestalten.

Wir werden weiterhin geschlechtsspezifische Daten zu unseren Veranstaltungen und
Ausgaben erfassen und damit Gender Budgeting fortführen. Darunter fallen neben
neben finanziellen Gesichtspunkten wie beispielsweise der Höhe von Honoraren
auch der Einsatz von Kapazitäten (zum Beispiel Anzahl der Veranstaltungen zu
einem Thema) und die Teilnahme von FINT*-Personen an Veranstaltungen.

Ein erheblicher Teil unserer Ausgaben entfällt auf unsere zwei Mitarbeitenden,
die den Landesvorstand in seiner Arbeit unterstützen und wesentlich entlasten.
Der Ausbau und die Professionalisierung unserer Geschäftsstelle und dessen
Finanzierung werden wir im kommenden Jahr weiter verfolgen. Zur
Professionalisierung gehört außerdem die Auseinandersetzung mit unserer IT-
Datensicherheit und bei Bedarf der Investition in Soft- und Hardware.

In der Bildungsarbeit werden wir wie bereits erwähnt prioritär RPJ-Mittel
nutzen. Die maximale Ausschöpfung der RPJ-Mittel werden wir verfolgen, damit
Eigenmittel insbesondere für Aktionen und im Rahmen der Bündnisarbeit zur
Verfügung stehen. Wir setzen uns darüber hinaus dafür im RPJ ein, dass auch
methodische Schulungen vom RPJ finanziert werden können.

Öffentlichkeitsarbeit

Gute, professionelle Öffentlichkeitsarbeit verstärkt unsere Außenwahrnehmung und
somit unsere Schlagkraft. Daher werden wir im nächsten Jahr, die in den letzten
Jahren geschaffte Professionalisierung fortsetzen.

An der Unterstützung unserer Öffentlichkeitsarbeit durch die hierfür geschaffene
Stelle halten wir fest. Gemeinsam mit unserem Öffentlichkeitsreferenten möchten
wir unsere Öffentlichkeitsarbeit regelmäßig im Rahmen von Klausurtagungen
evaluieren und nach Möglichkeit mittelfristige Content-Planungen aufstellen.

Wir werden weiterhin mit unterschiedlichen Formaten auf unterschiedlichen Social
Media- Plattformen aktiv sein. Dabei werden wir wir uns bemühen, mithilfe
unserer hierfür geschulten Mitglieder auf Social Media und auf unserer Website
bestmöglich Lleichte Sprache und Barrierefreiheit umzusetzen.

Unser Hauptaugenmerk im Bereich Social Media wird weiterhin auf Instagram
liegen. Wir werden nach Möglichkeit mit Formaten arbeiten, mit denen wir
möglichst viele Menschen – auch solche, die sich von der GRÜNEN JUGEND aktuell
noch nicht angesprochen fühlen – erreichen können. Die Inhalte der Posts werden
wir möglichst an unserer Bildungsarbeit (insbesondere an den Themenschwerpunkten
der Aktiventreffen), aktuellen politischen Erfordernissen und Anregungen von
Aktiven orientieren. Außerdem sind wir darum bemüht, gerade politische
Entwicklungen in Hamburg kritisch zu begleiten.

Wir möchten uns darum bemühen, das Medium Twitter verstärkt zu nutzen, um gerade
Geschehnisse in der Hamburger Politiklandschaft zu kommentieren und uns
insgesamt in tagesaktuelle Debatten einzubringen.

Das Corporate Design, welches im kommenden Jahr in der GRÜNEN JUGEND
(Bundesverband) entwickelt wird, werden wir übernehmen.

Wir werden unsere Pressearbeit ausbauen. Unsere Bemühungen um persönliche
Kontakte zu Journalist*innen der einschlägigen Hamburger Medien werden wir
fortsetzen und diese Kontakte bemühen, wenn wir Positionen nach außen
kommunizieren wollen. Zusätzlich arbeiten wir mit Pressemitteilungen.
Entsprechende Meldungen können wir außerdem auf Twitter und Instagram teilen, um
unsere Reichweite zusätzlich zu erhöhen.

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit arbeiten wir mit unseren
Parlamentarierinnen zusammen. Wir bemühen uns um gemeinsame Formate, die
Koordination unserer Social Media-Arbeit und sogenannte Cross Posts, die unsere
Reichweite besonders steigern können.

Bündnisarbeit

Gerade in der aktuellen politischen Lage, ist linke Bündnisarbeit von besonderer
Wichtigkeit. Die soziale Krise und die daraus entstehenden Sozialproteste, sowie
internationale Solidarität haben dabei für uns in den kommenden Monaten eine
besondere Bedeutung. Näheres zu dieser strategischen Ausrichtung der
Bündnisarbeit, regelt die Bündnisstrategie.

Wir werden weiterhin in vielfältigen Bündnissen aktiv sein und Bündnisarbeit
priorisieren. Wir wollen Bündnisarbeit darüber hinaus in unserem Verband und in
unserer Öffentlichkeitsarbeit mehr Sichtbarkeit verschaffen, die eben dieser
Priorisierung entspricht.

Bundesverband

Als GRÜNE JUGEND Hamburg sind wir ein aktiver Teil des Bundesverbandes der
GRÜNEN JUGEND. Wir sind schlagkräftiger durch gemeinsame Analysen und
Strategien. Daher evaluieren wir kontinuierlich, wie sich Strategien und
Schwerpunkte des Bundesverbandes in der GRÜNEN JUGEND Hamburg umsetzen lassen
und verstehen das Arbeitsprogramm des Bundesverbandes auch als unseren
Handlungsauftrag.

Wir sehen es als Chance, von den Erfahrungen und dem Wissen des Bundesverbandes
sowie von anderen Landesverbänden lernen zu können, pflegen deshalb einen
regelmäßigen inhaltlichen und methodischen Austausch und nehmen an den
Bildungsveranstaltungen des Bundesverbandes teil.



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