9. April 2024

GRÜNE JUGEND Hamburg vermisst versprochene Mobilitätswende der Verkehrsbehörde und kritisiert die schlechten Arbeitsbedingungen von Busfahrer*innen der “Umbrella Mobility” (05.09.2023)



“Die von Anjes Tjarks und der Verkehrsbehörde beschworene Mobilitätswende ist spätestens dann zum Scheitern verurteilt, wenn dafür osteuropäische Fahrer*innen unter schlechten Arbeitsbedingungen herhalten müssen.

Die Sparvorgaben des Hamburger Senats bedeuten umgekehrt die Notwendigkeit der Ausbeutung ausländischer Fachkräfte. Das ist ein Armutszeugnis für die Verkehrsbehörde und den Hamburger Senat. Die kostensparende Abgabe einiger Linien an das tschechische Busunternehmen hat schlechte Bezahlung, Überarbeitung und Ausbeutung von Busfahrer*innen zur Folge. 

Von diesem unfairen Missstand des Subunternehmersystems berichten ebenfalls ehemalige Busfahrer*innen. Der Verdacht, dass die Fahrer*innen ihre Zeiterfassung missachten, wurde bereits in Medienberichten thematisiert. 

Die Schuldzuweisung für diese miesen Arbeitsbedingungen muss ganz allein an die Verkehrsbehörde unter Anjes Tjarks gehen. Sie tragen politische Verantwortung für den Schutz von Beschäftigten, die im Dienste der Stadt arbeiten. Wir erwarten vom Hamburger Senat und von der Verkehrsbehörde, die Ausweitung dieser respektlosen Ausbeutung umgehend zu stoppen. 

Die mehrheitlich osteuropäischen Fahrer*innen werden nach den Bedingungen des Herkunftslandes bezahlt, welche deutlich unter den Löhnen der deutschen Busfahrer*innen der Hamburger Verkehrsbetriebe liegen. Die Arbeit, die nicht gemacht werden will, sollte nicht für Löhne angeboten werden, die deutsche Beschäftigte nicht akzeptieren würden. Daher braucht es die faire Bezahlung dieser Beschäftigten, die strenge Kontrolle der Arbeitszeit und die Angleichung an die deutschen Konditionen der Arbeitsverhältnisse bei den Hamburger Verkehrsbetrieben. Würde sich die Verkehrsbehörde um faire Löhne und gegen Prekarität bemühen, dann müssten sie nicht mehr über Busfahrer*innenmangel klagen. Denn Arbeit muss für alle attraktiv sein.
Das rot-grüne Märchen der Mobilitätswende ist politisch unglaubwürdig, wenn Dieselbusse und schlechte Arbeitsbedingungen an externe Busunternehmen ausgelagert werden.”



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