Transformation zu einer Gemeinwohl-orientierten Wirtschaft
Warum brauchen wir eine andere Wirtschaft?
Die Ausbeutung von Menschen in Entwicklungsländern, die prekäre Beschäftigung von Arbeiter*innen, die Diskriminierung von Minderheiten und Frauen, den Raubbau an der Natur, die Klimakatastrophe und die Vermüllung unserer Meere, die Ursachen dieser Probleme liegen zu großen Teilen in der Struktur unseres Wirtschaftssystems. In ihm setzen sich oft die Interessen einiger weniger, gegen die der gesellschaftlichen Mehrheit durch. Oftmals wird dies sogar von staatlicher Seite subventioniert allein 2012 wurden in Deutschland mehr als 57 Milliarden umweltschädliche Subventionen bereitgestellt.
Transformation zu einer Gemeinwohl-orientierten Wirtschaft
Die GRÜNE JUGEND Hamburg fordert daher den Umbau der Hamburger Wirtschaft zu einem Gemeinwohl-orientierten System und das Bekenntnis zur Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ). Als Gemeinwohl-Ökonomie wird ein Wirtschaftssystem bezeichnet, welches Gemeinwohl fördernde Ziele verfolgt. Im Mittelpunkt stehen dabei: Menschenwürde, Solidarität, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, ökologische Nachhaltigkeit, Kooperation, Transparenz des wirtschaftlichen Handelns und demokratische Mitbestimmung.
Versteckte Kosten wieder sichtbar machen
Eine der größten Schwächen einer finanziellen Bilanz ist es, dass in ihr weder die ökologische Nachhaltigkeit, noch die soziale Gerechtigkeit oder die Gleichberechtigung der Geschlechter in einem Unternehmen oder einer Behörde sichtbar werden. Durch diese mangelnde Transparenz haben weder Bürger*innen, Kreditgeber*innen noch Behörden Einblick in die tatsächliche Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit von Produkten und Dienstleistungen. Sie können daher auch keine Entscheidungen treffen, die dem Wohl aller dienen. Aus diesem Grund fordert die GRÜNE JUGEND Hamburg die Entwicklung einer Gemeinwohl-Matrix, durch einen gesamtgesellschaftlich-repräsentativen Konvent. Die Gemeinwohl-Bilanzierung aller städtischen Unternehmen und Behörden, sowie die ausschließliche Vergabe von öffentlichen Aufträgen an Unternehmen mit einer mittleren bis hohen Gemeinwohl-Bilanz, sind weitere Forderungen.
Förderung durch Bildung
Nur durch ein bewusstes Handeln ist die Transformation herkömmlicher Unternehmen, zu Gemeinwohl-orientierten möglich. Um Unternehmen und Organisationen zu unterstützen, die diesen Wandel durchführen möchten, fordern wir die Stadt auf, ein Gemeinwohlzentrum zu gründen. Dieses soll mit Geldern ausgestattet werden, die es ermöglichen Bildungsveranstaltungen zur Gemeinwohlbilanzierung zu organisieren, die organisationale Betreuung der Entwicklung der Gemeinwohl-Matrix zu überwachen, die Dokumentation des Transformationsprozess durchführen und die Akquirierung und Bereitstellung von Fördermitteln zum Umbau von herkömmlichen zu Gemeinwohl-orientierten Unternehmen zu unterstützen. Auch Aufgaben, wie die Vernetzung von Gemeinwohl-orientierten Unternehmen untereinander und mit weiteren Vereinen oder Institutionen, die Beratung bei der Neugründung eines Gemeinwohl-orientierten Unternehmens und die Bereitstellung von Produktionsmitteln wie zum Beispiel Räumen, gehören zu den Aufgaben eines Gemeinwohlzentrums.
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